- 3121 -

1310. März 12. Glogau.

b. Greg. pape.

Heinrich II., Erbe des Königreichs Polen, Herzog von Schlesien, Herr von Glogau und Posen, fügt seiner Stadt Gora (Guhrau) hinzu die jenseits der Brücke auf Herrnstadt zu liegenden Dörfer, nämlich Grabow (Graben) und darin die Antheile des Thymo, des Bernard und des Lucotowicz, die 3 Dörfer Cloda genannt (Gross-Kloden u. Klein-Kloden), Schediz (Schätz), die 3 Dörfer Dobrassyno (Kalte-Bortschen, Heinze-Bortschen u. Polnisch-Bortschen), Elgotha (Elguth), Scyrnina (Tschirnau), Kenzina (Kainzen), Jablona (Gabel) und Stressowicz (Tscheschkowitz), ferner die Dörfer an der Lanka (nach Ehrhard S. 41 ein Hauptarm des Bartschflusses, was sich allerdings auf den Karten nicht verfolgen lässt), nämlich: Rocena (Rützen), Gola (Guhlau), Ossedno (Osten), Jestremba (Jästersheim), Mechaw (Mechau), Conradiswalde (Konradswaldau), Shuchlaw (Schüttlau), Narathow (Narthen), Lankunow (Lanken), Wronaw (Braunau), Syfridi villa (Seifersdorf), Veckaw (Weschkau), Tarpnow (Tarpen), Slesow (Tscheschenheide), Croscyna (Kraschen), Reychenow (Reichen), Glynka (Gleinig), Geyzbach (Geisbach), Slavocicz (Schlabitz) und andere Dörfer in meseriez (d. h. in dem Zwischenflusslande) zwischen Bartsch und Oder vom Dorfe Cychanow (Züchen) an bis zum Zusammenflüsse der Bartsch mit der Oder, desgleichen auch die villa Stephani (?). Alle diese Dörfer sollen forum et judicium in Guhrau haben.

Z.: Albert Truchsess de Burnis (v. Borna), Otto Burggraf v. Donyn, Dietrich v. Sydlicz (Seidlitz), Jenchin v. Haugwitz. Ausgef. durch den herzogl. Hofnotar Friczcho (von Buntense).


Or. mit dem beschädigten Siegel des Herzogs an Pergamentstreifen im Stadtarch. zu Guhrau No. 5. Der Abdruck bei Ehrhardt Neue diplom. Beitr. 31 ist, obwohl ihn die Ueberschrift als "aus dem wahren Or." entnommen bezeichnet, vielfach ungenau, wenngleich allerdings wesentlich besser als der ältere, wie er sich, aus einer von der Landschaft beim Königl. Mannrechte produzirten Abschrift entlehnt, bei Andr. Gryphius Glog. Fürstenth. Landes-Privilegia S. 87 findet. Leider ist die Urk. dann in dieser so sehr unvollkommenen Gestalt aus ihrer Reproduktion bei Sommersberg Ss. rer. Siles. I, 875 in den Cod. dipl. maj. Pol. II, 277 übergegangen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.